Kopfläuse
Kopflausbefall ist nach den Erkältungskrankheiten die zweit-häufigste Infektionskrankheit im Kindesalter und hat nichts mit der persönlichen Sauberkeit oder der des Umfeldes zu tun. Läuse sind, abgesehen von lästigem Juckreiz, ungefährlich. Jedoch kann es durch ständiges Kratzen zu einer eitrigen Superinfektion kommen.
Kopfläuse: Eigenschaft und Aussehen
Kopflaus Eigenschaften
- kann sich nur auf der menschlichen Kopfhaut vermehren (eine Übertragung durch Haustiere ist also unmöglich)
- Adulte Läuse leben ca. 3 Wochen, jedes Weibchen produziert in dieser Zeit bis zu 300 Eier
- schlüpft nach spätestens 8 bis 10 Tagen aus dem Ei
- kann weder springen noch fliegen
- stirbt außerhalb der Kopfhaut nach 6-24 Stunden
- legt ihre 1mm großen, weiß-grauen Eier nahe der Kopfhaut ab, welche so fest am Haar haften, dass sie durch normales Kämmen nicht zu entfernen sind
Kopflaus Ausehen
- besitzt 6 Beine, ist transparent bis bräunlich gefärbt
- besitzt die Größe eines Sesamkorns (ca. 3mm)
Kopflausbefall
- in 99 von 100 Fällen durch direkten Kontakt von Kopf zu Kopf
- selten durch gemeinsame Benutzung der Haarbüste oder des Handtuchs
- praktisch nie über Kopfkissen, Bettwäsche, Kleidung oder Kuscheltiere
Ich habe Kopfläuse : Was kann man tun?
Beginnen Sie möglichst schnell mit einer Behandlung!
Das Auskämmen der Läuse mit einem speziellen Lauskamm reicht als einzelne Behandlung nicht aus, sollte jedoch begleitend nach einer Shampoo-Therapie angewendet werden: 2x hintereinander jede Strähne einzeln -> Nach 12 Tagen nochmals 2x durchführen, damit von der ersten Behandlung übergebliebene Läuseeier entfernt werden können.
- Wirkstoff Dimeticon -> Nyda® (express) Dieser wirken auf physikalischem Wege effektiv gegen die Läuse und deren Eier, indem sie die Atemöffnung verschließt und die Atmung somit unmöglich macht.
- Pyrethrum-Extrakt (Muskel- und Nervengift) -> Goldgeist® forte. Eine bekannte Nebenwirkung ist eine meist leichte Hautreizung.
- Pyrethroide sind Verwandte des Pyrethrum-Extrakts. Das in InfectoPedicul® enthaltene Permethrin wird nicht so schnell abgebaut wie der Pyrethrum-Extrakt. Der Wirkstoff bleibt an den Haaren hängen und tötet somit drei Tage lang auch noch ausschlüpfende Larven.
Alternative Läusemittel
Im Zeitalter immer häufiger auftretender Resistenzen gegen die klassischen Insektizide sind sie durchaus eine Überlegung wert – gerade für kleinere Kinder. Das Problem ist, dass ihre Wirksamkeit weit weniger gut bewiesen ist und dass sie zudem oft weitaus intensiver angewendet werden müssen – oft mehrmals am Tag und mehrere Tage hintereinander.
Warnhinweis: Zudem ist „alternativ“ nicht gleich „harmlos“. Von den meisten „alternativen“ Präparaten liegen keine Untersuchungen über eventuelle Nebenwirkungen vor.
Indischer Neembaum-Extrakt: hemmt die Bildung des Chitinpanzers der Laus. Da bisher nur einige wenige Studien über die Wirksamkeit und über die Nebenwirkungen dieses natürlichen Insektizids vorliegen, sind neemhaltige Produkte nur als Medizinprodukte erhältlich; diese können im Gegensatz zu Arzneiprodukten nicht vom Arzt verordnet werden. Zu diesen Mitteln zählen z. B. Niemolind® oder das Neem-Extrakt FT-Shampoo®).
Auch manche ätherischen Öle, z. B. Lavendel- oder Teebaumöl, besitzen eine gewisse Anti-Laus-Wirkung, die unseres Erachtens aber nicht zuverlässig ist und Hautreizungen hervorrufen können.
Produkte auf der Basis von Soja- oder Kokosöl (z. B. Aesculo Gel L® oder Mosquito Läuseshampoo®) die die Läuse ersticken sollen, indem sie sie mit einem Ölfilm überziehen.